Der gb-Check

Der Gleichbehandlungs-Check (gb-Check) ist ein Analyseinstrument, mit dem Arbeitgeber*innen prüfen können, inwieweit die Gleichbehandlung der Geschlechter in verschiedenen Bereichen von Arbeit und Beschäftigung ihres Unternehmens bereits gewährleistet wird.

Der gb-Check ist der erste Baustein im Projekt „Gleichstellung 4.0“ und kann der erste Schritt in eine geschlechtergerechtere Personalentwicklung sein. Er bietet den Unternehmen das nötige Werkzeug für eine Ist-Analyse. Zugleich werden die (gleichstellungsverantwortlichen) Unternehmensvertreter*innen bei der von SowiTra angeleiteten Durchführung die Grundlagen zur weiteren Anwendung des gb-Check erlernen (learning by doing).

Auf Basis der gewonnenen Bedarfsanalyse werden wir gemeinsam die zu bearbeitenden Themen und Ziele festlegen. Abgeschlossen wird der Prozess mit dem Erwerb des gb-Check-Zertifikats durch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Was ist der gb-Check und was kann er?

Unternehmen können viele Wettbewerbsvorteile durch Gleichstellung und Diversity erlangen, durch

  • Gewinnung von Personal,
  • Kostensenkung und
  • Leistungssteigerung.

Denn Ungleichbehandlung führt zu fehlender Motivation und erhöhten Fehlzeiten beim Personal. Gesteigerte Zufriedenheit und Motivation durch strukturelle Veränderungen kommen dem ganzen Unternehmen zugute.

Der gb-Check der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist ein Set von Analyseinstrumenten zur Einschätzung durch Vertreter*innen des Unternehmens. Er fördert ein gleichstellungsorientiertes Personalmanagement und prüft betriebliche Praktiken sowie betriebliche und tarifvertragliche Regelungen jenseits der Entlohnung. Für die Überprüfung der Entgeltstrukturen gibt es den Entgeltgleichheits-Check, kurz: eg-Check. Auf Basis einer (Selbst-) Einschätzung, zeigt der gb-Check, inwieweit die Gleichbehandlung der Geschlechter in verschiedenen Bereichen von Arbeit und Beschäftigung im Unternehmen gewährleistet ist und gibt Hinweise auf zukünftige Maßnahmen zur besseren Gleichbehandlung. Anschließend können individuell auf das Unternehmen abgestimmte Strategien entwickelt werden.

Der gb-Check eignet sich…*

…für Unternehmen als Einstieg in das Thema Gleichstellung oder zur Weiterentwicklung

…wenn Sie Personalauswahlentscheidungen systematischer und transparenter gestalten wollen

…wenn Sie die Arbeitszeiten familienfreundlicher gestalten wollen

…wenn Sie Leistungen, Potenziale und Kompetenzen der Beschäftigten fair beurteilen wollen

…wenn Sie die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen attraktiver gestalten wollen

…wenn Sie die Führungskräfte dabei unterstützen wollen, vorurteilsfrei

Die 6 Schritte des gb-Checks

Für teilnehmende Unternehmen fallen beim gb-Check keine Kosten an außer den Freistellungskosten für die Teilnahme des Personals an den Qualifizierungsmaßnahmen und für die betriebliche Ansprechpartner*in.

Die Qualifizierungen (z.B. Projektmanagement) inkl. des Erlernens der Durchführung des gb-Checks, die Durchführung selbst (Analyse der IstSituation) sowie die Vernetzung unter den Unternehmen ist für die teilnehmenden Unternehmen kostenfrei.

Die betriebliche Projekt- oder Steuerungsgruppe besteht aus Mitgliedern der Personalabteilung, des Betriebs-/Personalrats, aus Diversity- und/oder Gleichstellungsbeauftragten sowie weiteren am Thema Interessierten (z.B. aus verschiedenen Beschäftigtengruppen). Die Projektgruppe stellt sicher, dass eine umfassende interne Einschätzung der Ist-Situation erarbeitet wird, dass für alle nachvollziehbare, konstruktive Lösungen gefunden und abgeleitete Maßnahmen im Konsens getroffen werden. Sie trifft sich dreimal zu Workshops: Einstiegsworkshop für die Verfahrenseinführung und Planung, Analyseworkshop zur Anwendung des Verfahrens, Abschlussworkshop zur Diskussion des Endberichts.

  • Stellenausschreibungen
  • Personalauswahlentscheidungen
  • Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen (z.B. Mutterschutz,
    Eltern- und Pflegezeit, geringfügige Beschäftigung,
    Gesundheitsschutz)
  • Betriebliche Weiterbildung
  • Beurteilung von Leistungen, Potenzialen und Kompetenzen
    (geschlechtsneutraler und einheitlicher Bewertungsstandard)
  • Arbeitszeit

Für die Datensammlung stehen Excel-Tabellen und Analyse-Sheets bereit: 16 Werkzeuge, die einzeln oder in Kombination angewendet werden (Statistiken, Verfahrensanalysen, Paarvergleiche). Für die optionale Zertifizierung müssen mindestens 4 der 16 Werkzeuge des gb-Checks aus 4 verschiedenen Prüfbereichen oder alle Werkzeuge aus einem Prüfbereich angewandt werden. Kommentiert [EM5]: Kacheln zum aufklappen Die Statistiken umfassen direkte statistische Vergleiche von anonymisierten Personaldaten (differenziert nach Geschlecht), um Transparenz zu schaffen und Hinweise auf mögliche Benachteiligungen zu liefern. Die Verfahrensanalysen können mit Leitfragen zum jeweiligen Prüfbereich Ungleichbehandlungen in betrieblichen Regelungen, Verfahren und Abläufen sichtbar machen. Paarvergleiche arbeiten mit Hilfe von direkten (anonymisierten) Gegenüberstellungen einzelner weiblicher und männlicher Mitarbeitender und spüren so Benachteiligungen auf der individuellen Ebene auf.

Der Ergebnisbericht dient der Dokumentation der durchgeführten Analyse und enthält die erarbeiteten Ergebnisse der Analyseworkshops sowie Vorschläge für gleichstellungspolitische Maßnahmen.

Die Steuerungsgruppe beschließt im Abschlussworkshop gemeinsam über unternehmensspezifische Maßnahmen und Strategien, die dem Unternehmen helfen, die zuvor erkannten Problemlagen zu verändern.